
Geringer Ostereffekt bei den Eierpreisen
Insgesamt profitiert der Eiermarkt vom Mehrabsatz über den Lebensmitteleinzelhandel in
Folge der Corona-Krise. Bereits 2020 mit dem ersten Lockdown war hier ein positiver Preiseffekt zu beobachten. In 2021 haben die Preise
bereits zu Jahresanfang erneut deutlich angezogen, wobei hier auch die gestiegenen Futterkosten durchgeschlagen haben.
In den letzten Wochen hat sich zudem die Differenz zwischen Bodenhaltung- und Freilandeiern
zugunsten der Freilandeier vergrößert. Hier wirkt sich die Aufstallpflicht und die Keulung ganzer Bestände in Folge der
regionalen Ausbreitung des Vogelgrippevirus H5N8 aus. Dies führt dazu, dass ab 16 Wochen erzwungener Stallhaltung die Eier nicht mehr
als Freilandeier vermarktet werden dürfen. Entsprechend stehen Freilandeier derzeit nicht in den nachgefragten Mengen zur
Verfügung. Verbraucher greifen deswegen auch wieder verstärkt zu Bodenhaltungsware. Bio-Eier sind vor Ostern in der Regel immer
knapp verfügbar, da hier auf Grund des geringeren Anteils an Verarbeitungsware nur eine begrenzte Umlengung des Warenflusses aus der
Verarbeitung zum Einzelhandel möglich ist.Die Preise haben vor Ostern gerade bei nicht vertragsgebundener Ware und in der
Direktvermarktung kräftig angezogen.
Da die Nachfrage schon seit Jahresanfang angezogen hat, war der Ostereffekt bei
Bodenhaltungseiern gering, die Verbraucherpreise tendieren zuletzt unverändert bei 1,71 € für den Zehnerpack (Kl. L,
Baden-Württemberg, alle Geschäftstypen). Freilandeier lagen dagegen bei 2,65 €, Bio-Eier kosteten im Februar 3,38 €
(im Bundesmittel).
© Riester, LEL Schwäbisch Gmünd
www.agrarmaerkte-bw.de
Stand: 31.03.2021